Elektroautos waren bislang nur den reichen Leuten zugeordnet. Einen Beitrag zur Umwelt sollte allerdings jeder leisten. Nun ist die Zeit reif, in der günstige Elektroautos auf den Markt kommen. Autohersteller bringen attraktive, massentaugliche Vertreter in die Ausstellungsräume. Der Staat reagiert prompt und verlängert den Umweltbonus bis 2020. Bei den unterschiedlichen Modellen ist es schwierig, das geeignete Fahrzeug für sich selbst zu finden. Der Artikel bietet Hilfestellung.
Günstiges Elektroauto, warum ist der Markt angestiegen?
Nächstes Kalenderjahr greifen die neuen EU-Richtlinien für CO2-Flottengrenzwerte. Alle Hersteller die den Grenzwert von 95 g CO2/km nicht beachten, müssen Strafzahlungen an die EU leisten. In naher Zukunft steigen diese Grenzwerte weiter an, bis 2030 muss der CO2-Ausstoß um 37,5 Prozent gesenkt werden. Durchschnittliche Mittelklassewagen, mit normalem Verbrennungsmotor, können diese Ziele nicht erreichen. Darum sind die PKW-Hersteller auf Elektro umgestiegen. Der Markt kann mehr angekurbelt werden, wenn ein günstiges Elektroauto angeboten wird.
Günstiges Elektroauto, welche Modelle sind vorhanden?
Große Hoffnungen liegen in den Herstellern Smart, Nissan, Kia, e.GO Life, Peugeot und Hyundai. Ein Beispiel bietet der e.GOLife, der e.GO Mobile AG aus Aachen. Seit Mai 2017 sind Vorbestellungen möglich. Geplant war ein Jahr später mit der Produktion zu beginnen und im Oktober 2018 auszuliefern. Doch letztendlich startet die Produktion erst dieses Jahr, aufgrund Lieferproblemen einzelner Komponenten. Die Autos sind auf 53 kW gedrosselt und ohne Rekuperator ausgestattet. Der Listenpreis für ein Basismodell mit 20 kW liegt bei 15.900 Euro. Er ist bestens geeignet für Pflegedienste, Berufspendler, Stadtkuriere und Apotheken, alle mit kurzen Strecken.
Ein etwas größeres Modell stammt von Peugeot, der e-208. Die Auslieferung soll diesen Winter beginnen. Der Akku reicht für 340 Kilometer. Selbst Tesla bekommt Konkurrenz. Audi nimmt den Kampf mit dem e-tron auf. Mercedes startet mit dem EQCund Porsche mit dem Taycan. Die Ausstattung ist luxuriös und die Reichweite der Akkus liegt bei mehr als 400 Kilometern, das kann ein günstiges Elektroauto nicht bieten. Diese Typen liegen in der höheren Preisklasse und sind keine Konkurrenz ein günstiges Elektroauto.
Weiteres Manko für ein günstiges Elektroauto!
Der Unterschied im Preis schlägt sich hauptsächlich in der Reichweite der Akkus nieder. Das Ziel der Regierung ist die Ladeinfrastruktur zu verbessern. In höheren Kreisen sprechen die Menschen von einem Schnellladen in nur 20 Minuten.
Seit 2017 besteht ein Gesetz, das alle neu errichtete Schnelllade-Ladestationen mindestens ein Combined-Charging-System (CCS), ohne vertragliche Bindung, aufweisen müssen. Diese CCS-Technik ist dafür ausgelegt, dass in 30 Minuten eine Energie von 25 Kilowattstunden geladen wird. Für das kommende Jahr hat die NPE (Nationalen Plattform für Elektromobilität) einen Bedarf an 70.000 Ladepunkten mit 7100 Schnellladesäulen errechnet. Der Autohersteller VW hat angekündigt, selbstständig 36.000 Ladepunkte zu installieren. Der Konzern investiert somit ungefähr 250 Millionen Euro in die Tankstellen für ein günstiges Elektroauto.